Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan by Robert Ludlum

Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan by Robert Ludlum

Autor:Robert Ludlum
Die sprache: de
Format: mobi
Herausgeber: PeP eBook
veröffentlicht: 2010-11-17T23:00:00+00:00


23

Emmanuel Weingrass saß mit dem untersetzten schnurrbärtigen Besitzer des Mesa Verde Cafés in der roten Nische. Die letzten zwei Stunden waren für Manny sehr anstrengend gewesen und hatten ihn an die verrückten Tage in Paris erinnert, als er noch für die Mossad gearbeitet hatte. Die augenblickliche Situation war zwar nicht annähernd so melodramatisch, und seine Gegner hatten es kaum auf sein Leben abgesehen – blieb die Tatsache, daß er, ein alter Mann, von einem Ort zu einem anderen gelangen mußte, ohne gesehen oder aufgehalten zu werden.

»Wie haben Sie’s geschafft?« fragte Gonzalez-Gonzalez, der Besitzer des Cafes, und schenkte Weingrass einen Whisky ein.

»Mit Hilfe der Örtlichkeit, in die der zivilisierte Mensch sich zum Zweck bestimmter Verrichtungen zurückzieht, Ge-Ge – der Toilette. Ich ging in die Toilette und kletterte aus dem Fenster. Dann mischte ich mich unter die Menge und fotografierte mit einem von Evans Apparaten wie ein richtiger Profi, bis ich ein Taxi erwischte, das mich herbrachte.«

»He, Mann!« warf Gonzalez-Gonzalez ein. »Die Kerle machen zur Zeit ganz schön Kohle.«

»Diebe sind das! Ich steig ein, und das erste, was dieser Gannef zu mir sagte, war: >Zum Flugplatz kostet’s hundert Dollar, Mister. ‹ Ich nahm meinen Hut ab und sagte: >Die staatliche Taxi-Kommission wird sich für die neuen Preise in Mesa Verde bestimmt sehr interessieren.‹ und drauf er: ›Ach, Sie sind es, Mr. Weingrass, ein Scherz, Mr. Weingrass.‹ Und dann sag’ ich zu ihm: >Nimm den anderen meinetwegen zweihundert Piepen ab, aber bring mich zu Ge-Ge.‹«

Die beiden Männer brachen in lautes Gelächter aus, und dann klingelte das Münztelefon, das neben der Nische an der Wand hing. Gonzalez legte Manny die Hand auf den Arm. »Lassen Sie Garcia rangehen«, sagte er.

»Warum? Sie haben gesagt, mein Junge habe schon zweimal angerufen.«

»Garcia weiß, was er zu sagen hat. Ich hab’s ihm eben erklärt.«

»Erklären Sie’s mir auch.«

»Er gibt dem Abgeordneten die Nummer meines Büroapparates und sagt ihm, er solle in ein paar Minuten wieder anrufen.«

»Ge-Ge, was soll das, zum Teufel?«

»Gleich nach Ihnen ist hier ein Gringo aufgetaucht, den ich nicht kenne.«

»Na und? Es dürften jetzt haufenweise Leute reinkommen, die Sie nicht kennen.«

»Er gehört nicht her, Manny. Er hat zwar keinen Regenmantel und keinen Hut und keine Kamera, aber er gehört trotzdem nicht hierher. Er trägt einen Anzug – mit Weste.« Weingrass begann sich langsam umzudrehen. »Nicht!« befahl Gonzalez und packte ihn am Arm. »Er schaut alle paar Augenblicke zu uns herüber. Er interessiert sich für Sie, Manny.«

»Was sollen wir also tun?«

»Einfach warten und dann aufstehen, wenn ich es Ihnen sage.«

Der Kellner namens Garcia hängte ein, hustete einmal und trat an den Tisch des rothaarigen Mannes im dunklen Anzug mit Weste. Er beugte sich über ihn und sagte etwas, aber der gutgekleidete Gast warf ihm nur einen eisigen Blick zu. Der Kellner zuckte mit den Schultern und ging zur Bar zurück. Langsam und unauffällig legte der Mann ein paar Scheine auf den Tisch, stand auf und verließ das Lokal.

»Jetzt«, flüsterte Gonzalez, erhob sich und winkte Weingrass, ihm zu folgen. Zehn Sekunden später standen sie in Gonzalez’ unordentlichem Büro. »Der



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.